Fragen und Antworten zum Gebäude

Hier finden Sie Antworten von Schwimmbadexperten auf Fragen zur Gebäudehülle

Schauen Sie in der jeweiligen Rubrik nach, vielleicht ist Ihr Problem bereits abgehandelt. Falls nicht, können Sie gerne Ihre Frage an unsere Experten richten, die dann zeitnah Ihnen direkt beantwortet wird. Ggf. stellen wir diese dann ohne Namensnennung in der jeweiligen Rubrik ein.

Gibt es Erfahrungen mit Schwimmhallen in Holzständer-Bauweise?

Ja, es gibt gute und schlechte Erfahrungen. Und immer ist die Ausführung der Konstruktion maßgeblich. Tausende von Holz-Dach-Konstruktionen über Schwimmhallen belegen, dass die hochgedämmten Holzkonstruktionen prinzipiell auch bei Schwimmbädern funktionieren. Also muss es auch bei Wänden möglich sein. Der Knackpunkt ist die funktionierende Dampfsperre. Sie sollte nicht als Folie irgendwo in der Konstruktion angeordnet sein. Dort sind Stöße, Überlappungen und Anschlüsse immer risikobehaftet, außerdem wird die Folie oftmals noch durch Befestigungen für die innere Bauplatte durchdrungen, was eine weitere Schwächung der Konstruktion darstellt.

Viel besser und langfristig bewährt sind innen liegende Dämmplatten mit aufkaschierter Alu-Dampfsperre (z.B. ISO-PLUS-SYSTEM). Sie überdecken innen die hochgedämmte Sparren-Konstruktion, bilden eine konstant dichte Dampfsperre, überdecken vorhandene Wärmebrücken und können direkt mit dem geeigneten Putz beschichtet werden. Somit liegt die Dampfsperre direkt auf der Raumseite. Alle Fugen werden sicher kontrollierbar abgedichtet. So funktionieren Holzständer-Konstruktionen auch bei Schwimmhallen nachweislich über Jahrzehnte zur besten Zufriedenheit der Eigentümer.

Bei der Bodenverfliesung bilden sich durch Tropfwasser oder Reinigungswasser Pfützen

Pfützenbildung ist im Hinblick auf die verwendete Bodenfliese nicht zulässig, da hierüber die Rutschhemmung ggf. nicht mehr gewährleistet ist (Aquaplaning) und hierüber der Versicherungsschutz, weil die Verkehrssicherungspflicht nicht eingehalten wurde, nicht mehr besteht.

An den Schwimmbadscheiben bildet sich von unten beginnend Kondenswasser

Ursache könnte eine zu hohe Luftfeuchte oder ein zu hoher Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Verglasung sein oder auch und ein zu geringer Luftvolumenstrom mit Warmluftvor der Scheibe. Je nach Aussentemperatur  wird auch die Scheibe innen kühler.

Im Schwimmbad verfärben sich die Fugen im Schwimmbeckenumgang

Ursächlich könnte eine nicht funktionierende kappilarbrechende Fuge (Überlaufbecken) sein, so dass im Wasser über die Kappilarität der verbauten Materialien unterhalb der Fliesen des Schwimmbeckenumgangs geführt wird. Bereits kleinere Anzeichen von Feuchte über der Sockelfliese sollte möglichst zeitnah fachlich beurteilt werden, damit größere Schäden vermieden werden. 

Der Natursteinbelag im Schwimmbeckenumgang verfärbt sich im Randbereich

Ursächlich könnte eine nicht funktionierende darunter befindliche Flächenabdichtung sein, eine nicht ausreichende Imprägnierung des Natursteins gegen eindringende Feuchtigkeit von oben, eine nicht fachgerecht ausgeführte Verfugung und/oder eine nicht funktionierende kappilarbrechende Fuge.

Warum wird in Schwimmhallen eine Dampfsperre benötigt?

Die Außenluft hat das Jahr über deutlich weniger Feuchtigkeit pro Kubikmeter Luft gespeichert als die Schwimmhallenluft. Im Winter kann der Feuchtegehalt in der Schwimmhalle zeitweise 20 mal höher liegen als in der Außenluft. Durch diesen Unterschied im Feuchtegehalt ist der Wasserdampf bestrebt, einen Ausgleich zu schaffen und drängt in Richtung der feuchtigkeitsarmen Außenluft. Weil Wasserdampfmoleküle so winzig klein sind, können sie übliche Baustoffe mit geringem Widerstand durchdringen. Da die Außenwand jedoch nach außen hin kühler wird, unterschreitet das Wasserdampfmolekül auf dem Weg durch die Außenwand die sog. Taupunkttemperatur und wird zu flüssigem Wasser. Dies ist für jede Wandkonstruktion schädlich. Daher muss der Vorgang bereits auf der Innenseite der Schwimmhalle unterbunden werden. Dies übernimmt die Dampfsperre.

Muss ein Schwimmhallendach immer hinterlüftet werden?

Schwimmhallendächer werden oft als Steildach- oder Pultdach-Konstruktion ausgeführt. Hierbei greifen die Planer meistens auf Leimbinder- oder Holzsparrenkonstruktionen zurück. Dabei eignet sich der Zwischenraum zwischen den Sparren bzw. Pfetten bestens, um den Dämmstoff (Mineralwolle) einzubringen. In Schwimmhallen hat sich die sog. Vollsparren-Dämmung bewährt. Dabei wird auf die Hinterlüftungsebene direkt über dem Dämmstoff verzichtet. Der Hohlraum wird sparrenhoch mit Dämmstoff ausgefüllt. Über der Dämmung wird eine diffusionsoffene Unterspannbahn befestigt und darauf die Konterlattung für die Dachkonstruktion. Diese übernimmt dann die Hinterlüftung der Dacheindeckung. Bei Holzkonstruktionen ist auf der Innenseite eine absolute Dampfsperre unabdingbar. Alle Stöße und Fugen müssen systemgerecht dampfdicht verklebt werden, so dass die gesetzlich geforderte Winddichtigkeit erreicht wird.

Welche Fenster sind für die Schwimmhalle zu empfehlen?

Das Fenster ist heute das bautechnisch schwächste Bauteil in der Schwimmhalle. Deshalb sollte die Verglasung hochwärmedämmend sein. U-Werte unter 1,0 sind anzuraten. Für festverglaste Bereiche ist 3-fach-Verglasung ratsam.

Der Fenster-Rahmen kann aus Holz oder Kunststoff mit möglichst gutem Dämmwert gewählt werden. Auch Holz-Alu-Kombinationen (Alu außen) haben sich gut bewährt. Reine Alu-Rahmen neigen leicht zur Kondensatbildung. Es sei denn der Rahmen ist vollkommen thermisch getrennt von der Außenschale.

Bei Holz-Rahmen ist darauf zu achten, dass die innere Beschichtung bauphysikalisch dichter ist (z.B. Lack) als die Außen-Beschichtung (z.B. Lasur).

Was mache ich bei der Schwimmbad-Sanierung mit vorhandenen Glasbausteinen in der Außenwand?

Glasbausteine sind wärmetechnisch sehr problematisch. In der Außenwand neigen sie schon bei Außentemperaturen unter +15°C zu Kondensatbildung und sind im Winter praktisch durchgehend nass.

Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten zur Abhilfe:

  1. Entfernen und das Loch zumauern.
    Die Mauersteine können innen bündig eingesetzt werden und dann mit Wanddämmung und Dampfsperre überdeckt werden.
  2. Entfernen und durch Fenster ersetzen.
    Dies ist bauamtlich zu prüfen und scheidet bei Grenzbebauung oft aus.
  3. Belassen und innen davor mauern, sofern der Platz da ist.
    So bleibt die äußere Optik erhalten. Die Konstruktion ist jedoch bauphysika-lisch kritisch und bedarf zwingend einer Alu-Dampfsperre auf der Innenseite. Praktische Lösungen gibt’s bei www.iso.de.
Kann ein Schalt-Display ohne Kondensprobleme in der Wanddämmung versenkt werden?

Eine Innendämmung im Schwimmbad sollte nach Möglichkeit nicht unterbrochen werden, um schädliche Wärmebrücken zu vermeiden. Daher ist es sinnvoll die Ver-tiefung für das Schalt-Display, ggf. in der massiven Wand vorzusehen und mit der Dämmung auszukleiden. Partiell kann in der Wand ggf. die Dämmstoffdicke etwas reduziert werden. Der Kabel-Eintritt ist sorgfältig abzudichten.

Anbau einer Schwimmhalle ans Haus: Was mache ich mit der Wand und dem Fenster?

Die bisherige Außenwand wird dann mit der Schwimmhallen-Luft beaufschlagt. Es findet Feuchte-Diffusion in Richtung Wohnraum statt. Wärmebrücken können für Kondensat sorgen. Rollladenkästen sollten geschlossen werden. Fenster können in der Regel bleiben. Besonders kritisch sind zweischalige Wand-Konstruktionen (Klinker-Wand). Hier besteht erhöhtes Feuchte-Risiko. Eine vorhandene Außendämmung kann auch kritisch sein. Die Konstruktion sollte generell durch einen Fachmann geprüft bzw. berechnet werden. Mit der schwimmbadseitigen Abdichtung bzw. Wärmedämmung ist in aller Regel eine sichere Konstruktion herstellbar. Näheres unter iso.de.

Ein vorhandener Balkon wird nun zum Schwimmhallen-Dach dazu genommen. Wie kann ich dort Kondensat vermeiden.

Ein vorhandener Beton-Balkon stellt eine extreme Wärmebrücke dar und neigt be-reits bei Außentemperaturen von unter 18°C zu Kondensatbildung auf der Innenseite.
Im ersten Schritt ist zu prüfen, ob eine wenigstens geringe Außendämmung möglich ist. Dabei sind Aufbauhöhe, Tritt- und Rutschfestigkeit, sowie die Abdichtung zu beachten.
Auf der Innenseite ist eine Wärmedämmung mit Dampfsperre unablässig notwendig. Speziell für diese Anwendung, ob mit oder auch ohne Außendämmung gibt es bei iso.de bewährte Bauteil-Vorschläge und die notwendige Beratung.

Wie dicht muss meine Zugangstür zum Schwimmbad sein?

Das hängt maßgeblich von der Lüftungs-Anlage und deren Betriebsweise ab. Bei Kanalgeräten mit Außenluft-Anteil wird üblicherweise minimaler Unterdruck in der Schwimmhalle gefahren. Das bedeutet, dass tendenziell Luft über Tür- und Fensterfugen in Richtung Schwimmhalle zieht. Bei dieser Betriebsweise ist es vorteilhaft, wenn die Zugangstür nicht allzu dicht ist, sondern eine kontrollierte Luftzufuhr ins Schwimmbad ermöglicht.
Ist die Tür zu dicht, wird Fehlluft aus anderen Fugen (Fenster, Steckdosen usw.) gezogen, was ungünstig ist.

Wie realisiere ich eine abgehängte Decke im Schwimmbad ohne die Dampfsperre zu verletzen?

Wichtig ist, dass die dampfdichte Ebene möglichst direkt an der tragenden Konstruk-tion ist und die abgehängte Decke dann darunter gehängt wird.
Die Verankerung erfolgt durch die Dämmung und Dampfsperre in der tragenden Konstruktion. Dafür gibt es zugelassene hochlegierte Edelstahl-Dübel (für Beton-Decke) und sogenannte Stockschrauben für Holz-Konstruktionen. Der Durchdrin-gungspunkt wird mit einer passenden Dichtscheibe verklebt und ist damit sicher. Entsprechende Regel-Details gibt es unter iso.de