Fensterplanung
Das Bauteil Fenster gewinnt bei der Schwimmhallen-Planung zunehmende Bedeutung. Großzügige Glasflächen und Wintergärten erfordern spezielles Know-how und detaillierte Planung. Wegen der hohen Luftfeuchte in Schwimmhallen und der speziellen Beschaffenheit der Schwimmhallen-Luft sind sowohl an die Verglasung als auch an die Rahmen bestimmte Spezialanforderungen zu stellen.
Damit Tauwasser an den Scheiben vermieden wird, sollten in Schwimmhallen nur hochwärmedämmende Verglasungen zum Einsatz kommen. Je nach geplanter Glasfläche und je nach Orientierung der Glasfläche kann sowohl Wärmeschutzverglasung mit 2 Scheiben (mind. Ug=1,1 W/m²K) oder auch hochwärmedämmende Spezialverglasung mit 3 Scheiben (bis zu Ug=0,5 W/m²K) eingebaut werden. Im Bereich der Festverglasungen ist zur Realisierung der besten Wärmeschutzwerte zu raten. Für bewegliche Verglasungen ist aus Gewichtsgründen zur 2-fach-Verglasung zu raten.
In jedem Fall sollte beim Schwimmhallenbau hochwärmedämmendes Fensterrahmenprofil verwendet werden, das auch auf der Innenseite speziell für die Schwimmhallenverhältnisse beschaffen ist.
Durch hohe Wärmedämmung der Fensterfront wird die Behaglichkeit in der Schwimmhalle spürbar verbessert, weil kaum noch kühle Zugluft entstehen kann.
Gerade bei raumhohen Verglasungen empfiehlt es sich, eine Möglichkeit der Fensterbelüftung mit warmer trockener Luft vom Boden her vorzusehen. Das ermöglicht ideale Klimabedingungen, weil sich die Raumluft so nur sehr langsam bewegt. Außerdem wird auch an kalten Tagen Kondensatbildung an den Scheiben vermieden.
Weitere Informationen dazu im Bereich "Lüftung und Entfeuchtung"
Bezüglich des Wärmegewinns ist es wichtig, dass Schwimmhallen durch ihr hohes Temperaturniveau die eingestrahlte Sonnenwärme sehr gut ausnützen können und daher weniger zu Überhitzung neigen als normale Wohnräume. Die Erfahrung zeigt, dass selbst senkrechte Verglasungsfronten in Südrichtung (+/- 15°) selten zur Überhitzung in Schwimmhallen neigen. Bei Dachverglasungen ist insbesondere bei Süd- und Südwest-Ausrichtung eine geeignete Beschattung sinnvoll.
Schwimmhalle mit Lichtkuppel
Lichtkuppeln und horizontale Verglasungen sind im Schwimmbadbau möglichst zu vermeiden. Sie stellen immer wärmetechnische Schwachstellen dar und neigen zu Tropfenbildung schon bei 0° C Außentemperatur. Andererseits ist meist ein überproportionaler Aufwand für eine aktive Belüftung der Scheiben erforderlich und der Luftkanal verdeckt oft wieder Teile der Öffnung.
Senkerechte Verglasungen auch im Dach sind weniger kritisch und können in Form eines Lichtbandes oft gut eingebunden werden. Die aktive Belüftung ist hier ebenso dringend ratsam.